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Gründerzahlen 2022: Zweithöchster Wert seit 30 Jahren

Allen Widrigkeiten und Herausforderungen zum Trotz blieben die Gründerzahlen auch 2022 auf einem hohen Niveau: Mit 1.289 Neugründungen gab es in Vorarlberg zwar ein Minus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr, das Ergebnis 2022 ist aber das zweitbeste in den vergangenen 30 Jahren.

Knapp 1.300 Unternehmen wurden im Jahr 2022 in Vorarlberg gegründet. Das sind zwar sieben Prozent weniger als noch 2021, im langjährigen Vergleich aber der zweithöchste Werte seit 1993. Konkret entsprachen 1.289 Gründungen einer Quote von 3,5 Neugründungen pro Arbeitstag.

„Der Gründergeist in Vorarlberg ist ungebrochen. Gründen erweist sich als krisenresistent. Es ist bemerkenswert, dass das hohe Niveau von 2021 nahezu gehalten werden konnte ", sagt Wirtschaftskammer-Präsident Wilfried Hopfner und betont weiter: „Gründen heißt, viel unternehmerische Verantwortung und damit auch Risiko zu übernehmen. Wir werden uns daher weiterhin konsequent dafür einsetzen, unseren Wirtschaftsstandort so gründerfreundlich wie möglich zu gestalten.“ 

„Eine Krise wird oft als Chance gesehen. Sie ist auch Ansporn, sich mit Veränderungen auseinanderzusetzen. Das kann auch der Schritt in die Selbstständigkeit (haupt- oder nebenberuflich) sein. Viele Branchen bieten durch einen niederschwelligen Einstieg die Möglichkeit, sich ein zweites Standbein zu schaffen“, erklärt Heike Böhler-Thurnher, Leiterin des Gründerservice in der WKV.

Motive für Selbstständigkeit
„Die Hauptgründe, sich in Vorarlberg selbstständig zu machen, waren laut entsprechender Motivumfrage des Gründerservice bei 72,8 Prozent der Befragten, der eigene Chef/die eigene Chefin sein zu wollen, 71,1 Prozent sahen darin die Chance, in der eigenen Zeit- und Lebensgestaltung flexibler sein zu können. 69,3 Prozent wollten eigene Verantwortung tragen und 64,9 Prozent gaben an, das Einkommen steigern zu wollen“, kommentiert Böhler-Thurnher die Ergebnisse.

Hürden und Hindernisse
Sozialversicherung, Steuern und Abgaben
 sind mit 29,8 Prozent das meistgenannte Gründungshindernis für Vorarlbergs Neugründer:innen. Bei 24,4 Prozent hakt es in Puncto allgemeine rechtliche Anforderungen und Amtswege. „Das spricht eine deutliche Sprache und gibt unseren Bemühungen Recht. Steuerliche Entlastung, Entbürokratisierung, Finanzierung und Fachkräfte – das sind und bleiben unsere zentralen Anliegen, um die Rahmenbedingungen des Gründungsstandorts Vorarlberg zu verbessern“, stellen Hopfner und Böhler-Thurnher klar.

Das Durchschnittsalter der Gründer:innen liegt in Vorarlberg bei 36,9 Jahre. Der Frauenanteil liegt bei 44,9 Prozent. Im Spartenvergleich dominiert laut aktueller Gründerstatistik einmal mehr die Sparte Gewerbe & Handwerk mit einem Anteil von 40,8 Prozent, gefolgt vom Handel mit 25,8 Prozent und der Sparte Information und Consulting mit 19,9 Prozent.  

In Vorarlberg sind nach drei Jahren noch rund 80 Prozent der neu gegründeten Unternehmen am Markt aktiv, nach fünf Jahren sind es noch knapp 70 Prozent. Übergänge zwischen selbstständiger und unselbstständiger Erwerbstätigkeit werden immer fließender. Daher gibt es auch Selbstständige, die für eine gewisse Zeit wieder unselbstständig erwerbstätig sind. 

Gründerservice - Anlaufstelle Nr. 1 für Gründer:innen
Böhler-Thurnher: „Eine rechtzeitige Planung mit Hilfe von Expertinnen und Experten ist bei einer Unternehmensgründung enorm wichtig. Das Gründerservice ist die erste Anlaufstelle für Neugründer:innen und unterstützt bei der Umsetzung der Geschäftsidee durch ein umfassendes Informations- und Beratungsangebot sowie Weiterbildung und ein großes Netzwerk anExpertinnen und Experten“. Auch im vergangenen Jahr war das Serviceangebot sehr gefragt. 2022 wurden 610 (+ 3 Prozent) persönliche Gründungsberatungen durchgeführt. Dazu kamen 348 Teilnehmer:innen bei den monatlichen Gründungsworkshops.

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